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von
Diplom-Psychologin Katja
Adipositas und Binge Eating Disorder
Mit folgenden Fragen setzen wir uns hier auseinander: Was ist das? Wer hat das? Was für Folgen hat das? Woher kommt das? Wie wird das behandelt? Was ist Adipositas? Bereits sehr früh (schon zu Zeiten des Hippokrates) wurde „Fettleibigkeit" als medizinische Gefahr erkannt. In anderen Zeiten hingegen galt Übergewicht als deutliches Statussymbol für Reichtum und Wohlhaben. Rein wissenschaftlich betrachtet spricht man heute von Adipositas, sobald das Körpergewicht der betroffenen Person bei einem BMI von über 30 liegt (ab 24 spricht man von „Übergewicht"). Der BMI (Body Mass Index) berechnet sich aus dem Körpergewicht geteilt durch die Körpergröße in Metern zum Quadrat. Also eigentlich keine sehr differenzierte Diagnose! Wie verbreitet ist Adipositas? Die Antwort auf diese Frage variiert, wie immer, je nach Studie. Aber jede/r hat den Spruch schon einmal gehört: "unsere Kinder in Deutschland werden immer dicker...", „jeder vierte Deutsche hat Übergewicht..." etc. Klar ist jedoch, dass der Anteil an Frauen, welche eine Adipositas betrifft (und damit ist nicht nur das Übergewicht gemeint, sondern wirklich ein BMI von über 30), höher als der Anteil der Männer. Insgesamt schwanken die Werte des Gesamtanteils zwischen 10 und 25 %, was doch sehr viel ist, wenn man bedenkt, dass ein BMI von 30 (entspricht etwa einem Gewicht von 82 kg bei einer Körpergröße von 1,65 m) ja bereits ein massives Übergewicht bedeutet, und das Übergewicht im Rahmen des BMI von 24 (hier beginnt per definitionem das „Übergewicht") bis 30 ja noch nicht mit einbezogen ist! Woher kommt Adipositas? Wie oben bereits erwähnt, ist es zu leicht gemacht, bei Adipositas einfach nur das Übergewicht nach einer bestimmten Tabelle zu betrachten. Vielmehr muss ganz genau im Einzelfall analysiert werden, WIE dieses Gewicht zustande kam, denn es kann vielerlei Ursachen dafür geben. Nicht immer geht es dabei nur um exzessive Nahrungszufuhr! Übergewicht kann auch medizinische Hintergründe haben (z.B. im Zusammenhang mit bestimmten Medikamenten auftreten), außerdem gibt es oftmals Ursachen in Psyche und Verhalten. Ursache für Übergewicht ist u.a. gerade das Diäthalten, bzw. gezügeltes Essverhalten!!! Ist das paradox? Nein! Inzwischen ist sehr wohl bekannt, dass es bei fast jeder Diät, welche eine schnelle und möglichst hohe Gewichtsreduktion zum Ziel hat, zum sogenannten Jojo-Effekt kommt. Das heißt, unser Körper reagiert so, wie er das bereits seit Tausenden von Jahren gelernt hat: sobald – scheinbar – eine „Hungersnot" eintritt, fängt er an, im Kalorienverbrauch zu sparen. Es wird einfach weniger Energie für dieselben Aktionen aufgewendet. Und daran gewöhnt sich der Körper auch so schnell es geht, denn er weiß ja nicht, für wie lange er „hamstern" muss! Und so viel ist klar: wenn es dann plötzlich wieder richtig viel zu essen gibt, dann muss erst recht gespart werden, für die nächste Notzeit. Also wird der „Überschuss" an Energie (denn man hat sich ja bereits an einen geringeren Bedarf gewöhnt) besonders schnell in den Fettzellen festgesetzt, um für die nächsten mageren Tage genug Vorrat zur Verfügung zu haben. Eine viel größere Rolle spielt vermutlich die genetische Disposition, also unsere Veranlagung, welche z.B. auch die Anzahl der vorhandenen Fettzellen mitbestimmt. Nicht vergessen werden dürfen auch die gesellschaftlichen Aspekte! Wie oft gehen in der heutigen Schnelllebigkeit Esskultur und fürsorgliche Nahrungsaufnahme unter, bzw. werden ersetzt durch Fastfood, Fertigessen aus der Mikrowelle und hochkalorischen Snacks. „Ess-Kultur" ist in immer weniger Familien zu finden; oft aus Zeitmangel werden Kinder unzureichend ernährt und lernen niemals, ein gesundes Maß an Nahrungsmengen und -inhalten zu finden. Sind die Eltern übergewichtig, werden die Kinder das oft auch. Und je früher sie das werden, umso schwieriger ist es später, sich die ungesunden Lebensweisen wieder abzugewöhnen. Zunehmend werden stationäre Behandlungsprogramme für fettsüchtige Kinder durchgeführt. Die meisten von ihnen werden daheim wieder rückfällig und erreichen schnell das alte Gewicht, auch wenn eine Gewichtsabnahme vorher erzielt werden konnte. Größer sind die Erfolge, wenn die Eltern in die Behandlung mit einbezogen werden. Inzwischen gibt es auch zunehmend ambulante Angebote zur Langzeitbetreuung von übergewichtigen Kindern und ihren Eltern. Was für Folgen hat die Adipositas? Von den drohenden medizinischen Folgen haben wir alle bereits
gelesen und gehört: es soll sowohl Zusammenhänge mit Bluthochdruck,
Herzinfarktrisiko, Schlaganfällen, Diabetes und sogar Krebs geben. Aber das ist
wie beim Rauchen – es gibt dann doch die Fälle von Menschen, die bis ins hohe
Alter gesund bleiben! Entscheidend sind daher vermutlich noch viel mehr die
psychischen Folgen. Wer mit seinem Übergewicht ein glückliches Leben führt,
vielleicht etwas zu viel Nahrung zu sich nimmt, aber diese in vollen Zügen
genießen kann, und viel mit anderen Menschen in Kontakt steht, hat
wahrscheinlich auch weniger mit medizinischen Folgeerscheinungen zu tun.
Wie wird Adipositas behandelt? Aus dem oben Beschriebenen lässt sich also schlussfolgern, dass zur Vorbeugung und Behandlung der Adipositas nicht nur eine gute Aufklärung über Ernährung dienlich ist, sondern auch ein Aufräumen mit den Vorurteilen gegenüber Übergewichtigen in unserer Gesellschaft! Adipositas kann gut ambulant behandelt werden, durch eine Kombination von Langzeit-Programmen zur Unterstützung in der Ernährung (bestenfalls in Gruppen, weil das die Motivation steigert!) ggf. mit einer begleitenden Psychotherapie. Diese wird v.a. dann notwendig, wenn es bereits zu erheblichen psychischen Begleiterscheinungen wie Selbstwertverlust, Depressionen und sozialen Ängsten gekommen ist. U.U. wird in solchen Fällen auch eine stationäre Behandlung erforderlich, da z.B. in einer Gruppentherapie schneller soziale Kontaktfähigkeiten wieder aufgebaut und gefördert werden können, und oft auch eine vorübergehende Distanzierung vom häuslichen Umfeld notwendig ist.
Was ist das? Wer hat das? Was für Folgen hat das? Woher kommt das? Wie wird das behandelt? Was ist eine Binge Eating Disorder?
Wer hat diese Störung? Frauen sind i.A. anfälliger für diese Störung als Männer, allerdings auch kulturbedingt (diese Störung tritt überwiegend in den „westlichen" Kulturen auf). Meist sind Jugendliche und junge Erwachsene betroffen. Essprobleme und andere Schwierigkeiten gab es meist schon in der Herkunftsfamilie. Diäten sind der Hauptauslöser für Essattacken. Im Hintergrund gibt es oftmals auch traumatische Kindheitserlebnisse (Gewalt oder Missbrauch). Ausschlaggebende Persönlichkeitsfaktoren sind meist
Was für Folgen hat die BDE? Sowohl die Ursachen als auch die Folgen für diese Störung sind meist psychologische und soziale Probleme, nicht nur die Sorge um das Gewicht. Körperliche Folgen sind zunächst Völlegefühl, Bauchschmerzen und Atembeschwerden. Leider führt die BED oft zu ungesunden Diäten, welche durch Hungergefühle jedoch wiederum Essattacken auslösen. Oft kommt es zu einem Teufelskreis von Diäten und Binges!! Viele Patienten mit BED essen allerdings auch außerhalb der Essattacken sehr viel und halten seltener Diät als z.B. Bulimiker.
Behandlung der BDE
dgbs.de/adressen/selbsthilfegruppen
Wer sich weiter über Ess-Sucht informieren möchte: www.adipositas-gesellschaft.de www.uni-leipzig.de/essstoerungen
FORUM speziell für Binge Eating - Betroffene
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